Heute haben die Stadt, die Stadtwerke und der Investor Beos Logistics das Projekt vorgestellt, das zukünftig etwa 15 Prozent der Wülfrather Haushalte mit Strom versorgen soll. Dr. Heiko Schell, Geschäftsführer der Stadtwerke, bezeichnete es als "Leuchtturmprojekt" und betonte die große Ehre, diese Anlage bauen zu dürfen.
Die Dachfläche des Logistikzentrums umfasst etwa 50.000 Quadratmeter, was in etwa der Größe von zehn Fußballfeldern entspricht. Darauf sollen 11.000 Solarmodule installiert werden. Die Stadtwerke investieren dafür zwischen 3,5 und 4 Millionen Euro.
Mit einer Leistung von 4.300 Kilowatt peak (KWp) wird dies die größte Aufdach-PV-Anlage in NRW sein und rund 1.400 Haushalte mit grünem Strom versorgen können, erklärte der Stadtwerke-Chef. Dadurch könne Wülfrath jährlich 1,2 Millionen Tonnen CO2 einsparen.
Die Stadtwerke werden die Anlage betreiben und eine Dachpacht an Beos zahlen. Die europaweite Ausschreibung ist bereits veröffentlicht worden, und die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen. Schell geht davon aus, dass die PV-Anlage innerhalb von zwei bis drei Monaten fertiggestellt wird und im Sommer in Betrieb gehen kann.
Beos Logistics ist sogar noch schneller. "Wir sind im Zeitplan", betont Alexander Schmid von Beos. Bürgermeister Rainer Ritsche ist begeistert über den Fortschritt des Baus und sagte auf der Baustelle: "Es sieht aus, als sei fast schon alles fertig", bestätigte auch Stadtwerke-Chef Schell.
Besonders an der Westseite der Baustelle ist der Fortschritt deutlich erkennbar. In der Röntgenstraße, in der Nähe des Tennisclubs, ist der Bau so weit fortgeschritten, dass im Dezember der Online-Supermarkt Picnic hier eröffnen wird. Die Firma Vaillant, der zweite Mieter, wird voraussichtlich im Februar oder März ihre Räumlichkeiten beziehen können.
Nachhaltigkeit war von Anfang an ein Ziel des Projekts, erinnerte Ingo Steves von Beos Logistics. Die Anregung, die Dachflächen mit Photovoltaik auszustatten, kam von der Stadt, wie Bürgermeister Ritsche berichtete. Er freute sich über die "hervorragende Zusammenarbeit" und hofft, dass das Projekt weitere Unternehmen und Privatpersonen dazu ermutigen wird, über die Installation von Photovoltaikanlagen auf ihren eigenen Dächern nachzudenken.