Der Ausbau der Solarenergie in Nordrhein-Westfalen (NRW) verzeichnete im Jahr 2022 ein beeindruckendes Wachstum und erreichte historische Höchststände. Der Bundesverband Solarwirtschaft spricht sogar von einem "bundesweiten Solarboom". Um die Ausbauziele der Landesregierung im Bereich Klimaschutz und erneuerbare Energien zu erreichen, ist jedoch ein jährlicher Zubau von mindestens 2000 Megawatt erforderlich. Laut dem Verband wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres bundesweit rund 37 Prozent der Photovoltaikanlagen auf Freiflächen errichtet, während 34 Prozent auf Wohnhäusern und 11 Prozent auf Gebäuden des Gewerbes, Handels und Dienstleistungen installiert wurden. Diese Entwicklung ist auf eine sprunghaft gestiegene Nachfrage privater Immobilienbesitzer zurückzuführen, die während der Corona-Pandemie bereits deutlich zugenommen hat und durch die jüngste Energiekrise zusätzlich verstärkt wurde.
Die schwarz-grüne Landesregierung in NRW hat das Ziel, den Ausbau der Photovoltaik weiter voranzutreiben und dafür jedes geeignete Dach für Solarenergie zu nutzen, wie im Koalitionsvertrag festgelegt. Dies soll schrittweise durch die Einführung einer umfassenden Solarpflicht erreicht werden. Zunächst soll die Solarpflicht für öffentliche Neubauten gelten und ab dem 1. Januar 2025 auch auf private Neubauten ausgeweitet werden. Ein Jahr später ist geplant, die Solarpflicht auch auf private und gewerbliche Bestandsgebäude anzuwenden, die umfassend saniert werden. Es wird betont, dass niemand zur Investition gezwungen wird und die Möglichkeit der Verpachtung besteht.
Zusätzlich kann die Solarpflicht auch durch die Nutzung von Solarthermie zur Wassererwärmung mit Sonnenlicht erfüllt werden. Durch diese Maßnahmen wird der Ausbau der Solarenergie weiter vorangetrieben und NRW leistet einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Nutzung erneuerbarer Energien.